A.L. Takhtadjan

Flora Armenii T. 5

Izdatelstvo Akademii Nauk Armjanskoj SSR

Jerewan 1966

Übersetzung aus dem Russischen von Dr. C. Burkhardt, Nov. 2000

Anmerkung: Im Text wurden keinerlei Hervorhebungen gemacht.


Tribus 15. Dilleniales

Fam1. Paeoniaceae, Paeonienartige

Gattung 1. PAEONIA L.,

L., 1753. Sp. pl., 530

Mehrjährige Stauden, oder seltener Sträucher . Blätter groß, kompliziert, triternat, seltener biternat. Blüten groß, aktinomorph, zwittrig, einzeln an den Enden der Stiele

(...)

Die Frucht ist mehrblättrig (selten einblättrig); in jeder Frucht befinden sich mehrere große Samen, ausgestattet mit einem Arillus —Mehr als 40 Arten, verteil t im Mittelmeergebiet, Europa, Westasien, Sibirien, im Fernen Osten, in Mittelasien, im Himalja, Ostasien und Nord Amerika (2 Arten).


Mehrjährige Pflanze mit zapfenförmig verlängerten Wurzeln. Stiel gewöhnlich bis 60 (90) cm hoch. Blätter doppelt gefiedert, in Läppchen geteilt mit vielzahligen schmal linealischen Segmenten von 0,75—2 mm Breite. Oberhalb der Blätter entwickelt sich die Blüte. Die Blüte ist einzeln am Ende des Stieles, 6—8 cm im Durchmesser. Petalen dunkel-rot. Staubfäden gelb. Fruchtblätter 3, seltener 2, dicht rötlich behaart, ca. 2 cm lang

...... P. tenuifolia L.1. (917).



P. tenuifolia L.. 1759, Syst. Nat. ed. 10,2:1079.—

P. biebersteiniana Rupr., 1869, Fl. Cauc., 47: 288.—

P. tenuifolia v. biebersteiniana N. Busch, 1901, Fl. Cauc. Crit., 3 (3):9.— (Abb. 1)


Auf Lichtungen lichter Eichenwälder und in Strauchgesellschaften - Zang. (Kafan X Tchakaten und bei Nizhnaja Anda).


Balkanhalbinsel, südliche Bezirke des europäischen Teiles der UdSSR, Kaukasus (Vorkaukasus, Tscherkessien, Zentraler, Südlicher und Ostlicher Transkaukasus), Kleinasien, Nordwest-Iran. Beschrieben aus der Ukraine.


Als P. tenuifolia ziemlich ähnliche Art erscheint P. anomala L., die verbereitet ist in den Wäldern des Nord-Ostens des europäischen Teiles der UdSSR (Kola-Halbinsel und nach Osten ab der Nördlichen Dwina) und Sibiriens (bis zum Baikal), Mittelasien und nördliche Mongolei. Eine gewisse Nähe dieser beiden Arten bestätigt sich auch durch die Existenz von Gartenhybriden zwischen ihnen (siehe F. C. Stern, 1946. A study of the genus Paeonia, London, p. 111).P. tenuifolia ähnelt am meisten P. anomala v. intermedia (C. A. Mey.).O. et B. Fedtsch., unterscheidet sich von der typischen Form durch die Behaarung der Fruchtblätter.


Auf der anderen Seite gibt es eine Pflanze aus der Rasse P. tenuifolia, namens subsp. biebersteiniana (Rupr.) Takht. stat. n. ( = Paeonia biebersteiniana Rupr. 1869, Fl. Cauc.: 47, 288), die charakterisiert wird durch die größere Breite der Blattsegmente. Während bei P. tenuifolia subsp. tenuifolia die Blattsegmente nur 1—2 mm breit sind, sind es bei P. tenuifolia subsp. biebersteiniana 2—5 (8) mm. Diese Rasse, die aus der Umgebung von Stavropol beschrieben wurde, ist endemisch im Vorkaukasus. Einige Autoren, wie W. L. Komarow (Flora UdSSR, 7:35), A.A. Grossheim (Flora Kavkasa, 2. Ausg., 4:13) und L. M. Kemularia- Natadse (Trudy Tbil Bot. Inst. 1961. 21:39), bezeichnen sie als eigenständige Art, womit wir schwerlich übereinstimmen. Untersuchungen von allem uns zugänglichen Herbarmaterial aus dem Stavropoler Gebiet zeigt, daß diese Rasse dort zusammen mit P. tenuifolia subsp. tenuifolia wächst, zu der zahlreiche stufenweise Übergänge bestehen. Vollkommen richtig war deshalb die Feststellung von N.A.Busch, als er schrieb: “Als eigenständige Art sollte var. Bieberst. in diesem Sinne nicht betrachtet werden, weil sie sich von P. tenuifolia lediglich durch die größere Breite der Blattsegmente unterscheidet. Die Breite variiert aber sowohl bei der typischen Art als auch bei der Variante." (Fl. Cauc. Crit., 3 (1): 10).